Die Komitee von Berlin und Umgebung organisieren in Zusammenarbeit mit der Italienischen Botschaft in Berlin, Schulamt, eine Informationsveranstaltung über das Berliner Schulsystem und die Inklusion von Kindern mit Beeinträchtigung in das reguläre Schulsystem.

Schule und Behinderung: ein Leitfaden für die Inklusion im Berliner Schulsystem

Wann: Mittwoch, 29. November
Von 17.00 bis 18.30 Uhr
WO: in der Herman-Nohl-Schule Berlin – Hannemannstraße 68, 12347 Berlin,

Eröffnung
Matthias Ziegfeld (Schulleiter Herman-Nohl-Schule)

Institutionelle Grußworte
Federico Quadrelli (Präsident Comites Berlin)
Marta Mattiotti (Rektorin der Italienischen Botschaft)

Einführung
Amelia Massetti (Vorsitzende des Vereins Artemisia und des Büros für schulische Inklusion und Behinderung der Komitee Berlin, Kuratorin der Veranstaltung)

Podium
Matthias Ziegfeld (Schulleiter Herman-Nohl-Schule)

Jane Morgenthal (Eltern beraten Eltern e.V.)

Uta Johst-Schrader (Schulrätin und Leiterin des SIBUZ Friedrichshain-Kreuzberg)

Tiziana Pagliuca (Ministerialdirigentin)

Moderation: Federico Quadrelli

Matthias Ziegfeld wird darüber sprechen, wie das Schulsystem in Berlin im Allgemeinen funktioniert und welche wichtigen Aspekte zu berücksichtigen sind, um die Schulbildung der eigenen Kinder zu erleichtern.

Jane Morghenthal wird den Informationsleitfaden vorstellen:

Auf welche Schule soll mein Kind mit Behinderung gehen?

Eine Sammlung von Informationen über den Beginn einer Schullaufbahn nach bestem Wissen und Gewissen

die in Zusammenarbeit mit Eltern Beraten Eltern erstellt und freundlicherweise von Paola Giaculli, einem Mitgliederinnen von Artemisia, ins Italienische übersetzt wurde.

Der Leitfaden ist ein nützliches Instrument für italienische Familien mit Kindern mit Beeinträchtigungen, da er ihnen hilft, sich vom deutschen System zu lösen, um ihr Kindern in die Regelschule anzumelden.

Um die Möglichkeit der Inklusion zu erleichtern, sind im deutschen Schulsystem viele Aspekte zu berücksichtigen, das Wissen um die möglichen Hilfsmittel und die Einigung auf den Bildungsweg sind von grundlegender Bedeutung.

Dr. Uta Johst-Schrader (Schulberaterin und Leiterin des SIBUZ Friedrichshain-Kreuzberg)

SIBUZ sind inklusive Bildungs- und Beratungszentren, ein innovatives Berliner Pilotprojekt, das seit etwa fünf Jahren in fast allen Berliner Bezirken existiert. Die Leiterin des SIBUZ wird erläutern, was die Ziele sind und wie diese Strukturen funktionieren.

Ziel ist es, transparent zu machen, welche Ziele und Aufgaben das SIBUZ hat, an wen sich die Angebote richten und welche Fragen Schüler:innen, Eltern, Schulpersonal und Netzwerkpartner stellen können.

Die Teilnehmer:innen erfahren auch, welche Fachkräfte im SIBUZ arbeiten, welcher Auftrag ihre Arbeitsweise leitet und in welchen regionalen und überregionalen Netzwerken sie zusammenarbeiten.

Es wird viel über Inklusion gesprochen, doch die Ausgrenzung von Menschen mit Beeinträchtigung hält an. Viele Menschen mit Einschränkungen leben in speziellen Wohneinrichtungen und arbeiten in geschützten Werkstätten. Die meisten Kinder*mit Einschränkungen besuchen eine Sonderschule. Familien sehen sich oft gezwungen, ihre Söhne und Töchter dort anzumelden, auch wenn sie leichte Beeinträchtigungen haben.

Dies führt natürlich insbesondere bei italienischen Familien, die an ein inklusiv Schulsystem gewöhnt sind, zu Schwierigkeiten im Umgang mit diesem System.

Im August legte der UN-Ausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen seine Bewertung der Inklusion vor, die alle zehn Jahre durchgeführt wird.

In den konservativsten Regionen, in denen es eine starke Tendenz zur Beibehaltung von Sonderschulen gibt, sind die Einschulungsraten in Sonderschulen nicht zurückgegangen, sondern gestiegen. Die Rechtfertigung dafür, dass die Sonderschulen nicht abgeschafft werden, ist das Recht der Eltern auf Wahlfreiheit. Tatsächlich haben die Familien keine Alternative und sehen sich gezwungen, entweder öffentliche Schulen oder Schulen zu suchen, die zu weit entfernt sind (was nicht nur Schwierigkeiten für den Schulweg mit sich bringt, sondern auch Isolation aufgrund fehlender enger Kontakte), oder keine Schule zu finden, die ihren Sohn oder ihre Tochter mit einer Beeinträchtigung aufnehmen würde.

Dort, wo es Inklusion gibt, findet sie häufig getrennt vom Unterricht statt, so dass innerhalb der Schule differenzierte Klassen gebildet werden, was den Sinn der schulischen Inklusion, die eine aktive Teilnahme am Unterricht und die Einbeziehung sowohl des Lehrers als auch der anderen Schüler vorsieht, verfälscht.

Nur bewährte Verfahren, die sich beispielsweise in Italien bewährt haben, fördern die Inklusion. Die Verabschiedung ineffektiver und diskriminierender Maßnahmen dient nur dazu, die Anwesenheit von Menschen mit Beeinträchtigungen in der Schule zu rechtfertigen.

Aufgrund dieser menschenrechtlichen Herausforderungen fordern die Leitlinien des UN Sachverständigenausschusses einen globalen Wandel der Unterstützungssysteme für Menschen mit Beeinträchtigungen. Sie bieten konkrete Leitlinien für die Verwaltung und Umsetzung dieser Prozesse, insbesondere für die Einbeziehung der Selbstbestimmung von Menschen mit Beeinträchtigungen.

VERANSTALTUNG

Für die Dauer der Veranstaltung wird ein geeigneter Raum für Kinder bereitgestellt, um die Teilnahme von Eltern mit Kindern* zu erleichtern.

Um diesen Service in Anspruch zu nehmen, ist eine schriftliche Anfrage bis zum 24.11.2023 zu richten an: tirocinanti@comites-berlin.de oder info@comites-berlin.de

Aus organisatorischen Gründen bitten wir Sie, Ihre Teilnahme bis zum 24.11.2023 zu bestätigen, indem Sie sich über den folgenden Eventbrite-Link anmelden: https://bit.ly/3QKff0x

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte Comites Berlin unter
info@comites-berlin.de oder tirocinanti@comites-berlin.de.

Die Veranstaltung wird in italienischer und deutscher Sprache abgehalten.

Der Informationsleitfaden auf Italienisch ist nur als Online-Download auf den Websites der Comites, der Italienischen Botschaft in Berlin und von Artemisia verfügbar.

Der Informationsleitfaden auf Deutsch ist auf der Website von Eltern beraten Eltern und Artemisia zu finden.

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